Es war Herbst 2021, mitten in der Corona – Pandemie, als ich gemeinsam mit meinen zwei Töchtern und meiner vierjährigen Enkelin zum ersten Mal nach Kreta flog. Wir hatten die Insel und das Hotel zufällig ausgewählt – ohne zu ahnen, dass dieser Ort unser Herz erobern würde.
Unser Ziel war kein großer Touristenort wie Chania oder Rethymno, sondern ein kleines Dorf an der Nordküste – Gouves. Dort verbrachten wir acht Tage, seit diesem Moment immer in selben Hotel, das inzwischen zu unserem zweiten Zuhause geworden ist.
Schon beim ersten Mal fühlten wir uns dort herzlich willkommen. Nach einem langen Reisetag wurden wir an der Rezeption mit einem Lächeln von einem netten Rezeptionist, begrüßt und eingecheckt. Am nächsten Tag wurden wir von den freundlichen Barkeepern angelächelt. Die Mitarbeiter, von den Managern bis zu den Zimmerservice, sind für uns heute wie eine zweite Familie.
Der erste Mensch, den wir auf Kreta trafen, war ein freundlicher Taxifahrer, der uns spät am Abend vom Flughafen ins Hotel brachte. Er erzählte uns unterwegs begeistert von der Insel und hielt uns für Schwestern – meine Töchtern und mich. Ich musste lachen und sagte: „Ich glaube, ich mag diese Insel jetzt schon – und ihre Menschen.“
Gleich bei unserem Hotel gab es kleine Autovermietung. Dort haben wir jedes Mal ein Auto gemietet und die Insel Stück für Stück entdeckt. Auf unserer ersten Reise fuhren wir bis nach Elafonisi und Matala – zwei Orte, die unterschiedlicher sein könnten. Der Weg nach Elafonisi führte uns über eine schmale, kurvenreiche Bergstraße,
eine richtige Serpentine durch die kretische Landschaft.
Und unterwegs erlebten wir einen dieser kleinen, stillen Momente,
die sich für immer ins Herz einprägen:
Zwei Pferde standen mitten auf der Straße –
neben ihnen ein Bauer, der ihnen in aller Ruhe Wasser gab.
Niemand hupte, niemand war ungeduldig.
Wir warteten einfach, bis die Tiere getrunken hatten,
und ich dachte:
Genau das ist Kreta.
Diese Ruhe, diese Natürlichkeit –
hier läuft das Leben in einem anderen, schöneren Tempo.
Seitdem kehren wir zweimal im Jahr zurück – im Frühling und im Herbst. Für uns ist Kreta kein Urlaubsort mehr, sondern ein Teil unserer Familie geworden.